Im Rahmen eines Schulprojekts durften wir – drei Schüler der Fachoberschule vom Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg (NAOB) Köln – Guadeloupe erkunden; eine Insel in der französischen Karibik. Dort haben wir uns mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, vor allem im Bereich der Elektromobilität. Dabei haben wir untersucht, wie auf Guadeloupe mit Mobilität, Energie und nachhaltiger Entwicklung umgegangen wird.

Zusätzlich hatten wir die Möglichkeit, ein Praktikum in einer Kfz-Werkstatt zu absolvieren und das Arbeitsleben vor Ort kennenzulernen.

Unsere Erlebnisse, Eindrücke, Fotos – und auch unser Fazit zum Projekt – findet ihr auf unserem Blog FindPenguins

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E-Mobilität auf Guadeloupe - Projektarbeit

Reflexion: Nachhaltigkeit (Elektromobilität) auf Guadeloupe im Bereich Verkehr

Öffentliche Verkehrsmittel auf Guadeloupe beschränken sich auf Busse, die jedoch nicht als besonders zuverlässig gelten. Dennoch wird dieses Angebot von einigen Inselbewohnern genutzt, der Großteil der Bevölkerung bewegt sich jedoch mit dem Auto, Motorrad oder Roller fort. Trotzdem gibt es auf der Insel mehr Elektroautos, als man zunächst erwarten würde. Neben Elektrofahrzeugen französischer Hersteller wie dem Renault Zoe sind auch Modelle von Hyundai, BYD, Mercedes, Dacia sowie verschiedenen Marken des VW-Konzerns vertreten. Der Import von Fahrzeugen nach Guadeloupe stellt einen erheblichen Kostenfaktor dar. Die Preise liegen etwa 30 % über dem Niveau in Deutschland, was besonders ins Gewicht fällt, da das durchschnittliche Einkommen auf Guadeloupe niedriger ist als auf dem französischen Festland. Der ökologische Vorteil von Elektrofahrzeugen auf Guadeloupe ist zudem eingeschränkt, da der Großteil des Stroms aus fossilen Quellen stammt. Obwohl die Insel über viele Sonnenstunden verfügt und großes Potenzial für erneuerbare Energien bietet, wird Solarenergie bisher fast ausschließlich auf Schuldächern genutzt. Windkraftanlagen sind nur vereinzelt zu sehen und bilden eher die Ausnahme.

Vergleich zu Deutschland

Deutschland fördert seit Jahren den Umstieg auf Elektroautos sowie den Ausbau der dafür notwendigen Infrastruktur. Elektrofahrzeuge sind dort zudem günstiger erhältlich, und ein großer Teil des Stroms wird aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen.

Fazit

Guadeloupe hat im Bereich der nachhaltigen Mobilität noch erheblichen Nachholbedarf. Dies liegt sicherlich auch an den besonderen Herausforderungen der Insel, wie ihrer geografischen Lage, der begrenzten Fläche und den hohen Importkosten. Die Lösung für den Verkehrssektor muss jedoch nicht ausschließlich in der Verbreitung von Elektrofahrzeugen liegen. Ein zuverlässiges öffentliches Verkehrssystem könnte bereits einen großen Unterschied bewirken. Es braucht einen grundlegenden Wandel: weniger individuelle Autonutzung, mehr Innovation und den Ausbau erneuerbarer Energien.

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